Schon lange wollte uns mein weit entfernt wohnender Bruder einmal besuchen, jedoch immer wieder kam etwas dazwischen. Jetzt sollte es endlich so weit sein. Meine Frau und ich freuten uns riesig darauf. Das ganze Haus wurde auf Vordermann gebracht. Wir haben uns ein kleines Haus am Waldrand gekauft und leben jetzt bereits seit zehn Jahren mit unseren beiden Töchtern in diesem romantischen Domizil. Das Zimmer für unsere Gäste wollten wir natürlich besonders einladend einrichten und haben deshalb im Gästezimmer Binderollos montiert, welche die Sonne und die Hitze im Sommer draußen lassen und im Winter vor Kälte schützen soll.
Das Gästezimmer wurde vorbereitet
Das Gästezimmer liegt im ausgebauten Dachboden und der Vorraum ist durch ein Dachfenster aufgelockert. Dort haben wir ein braunes Dachfensterrollo angebracht, damit auch hier Sonnenschutz gegeben ist. Alles war also bestens vorbereitet und wir warteten auf unsere Gäste. Das Wetter war weniger einladend, der Regen prasselte auf das Dach und auf das Dachfenster. Plötzlich erhielten wir einen Anruf, dass mein Bruder mit dem Pkw, auf eine durch Hochwasser gesperrte Straße gelangt ist und nicht mehr weiß, wie er jetzt zu uns kommen solle. Wir haben dann gemeinsam mit meiner Gattin und den Kindern, Verkehrsfunk und Internet eine Route gefunden, die zwar ein großer Umweg war, aber wo es anscheinend noch möglich war, zu uns zu kommen.
Endlich sahen wir die Scheinwerfer des Autos
Stunde um Stunde verging und noch immer war mein Bruder nicht zu sehen, inzwischen war bereits die Nacht angebrochen und wir hatten schon Angst, dass etwas passiert sei. Plötzlich sehen wir Scheinwerfer auftauchen und auf unser Haus zukommen. Er hat es doch noch geschafft. Müde und erschöpft stieg er mit seiner Gattin aus und erzählte schließlich bei einer heißen Tasse Tee über die abenteuerliche Fahrt durch das Hochwasser. "Ja, ja, je später der Abend, umso lieber die Gäste", antwortete ich.
